Freitag, 3. Februar 2017

Canada Goose und andere Gänse

Wo man hinkuckt.. es ist der Renner. Jacken von Canada Goose? Was? Ihr habt das noch nicht bemerkt? Doch sicher oder? Das Emblem auf dem linken Jackenärmel springt einem doch förmlich ins Auge. Und das hübsche Pelzkrägeli doch auch.

Letzteres steht ja immer wieder in der Kritik. Selbst in der heutigen Zeit ist es günstiger ein Tier abzuschlachten und ihnen unter bestialischen Bedingungen das Fell über die Ohren zu ziehen, als dass endlich darauf verzichtet wird und nur noch Kunstpelz hergestellt wird. Unglaublich aber wahr. Da finde ich eigentlich schon keine Worte mehr. Einen Kunstpelz zu fabrizieren mag vielleicht teurer sein, als einem unschuldigen, wehrlosen Tier das Fell abzuziehen, aber moralisch vertretbar ist das aus meiner Sicht noch lange nicht.

Ich muss mich heute ein bisschen auslassen, ich hoffe ihr habt Zeit. Nicht genug, dass ja (vor allem Jugendliche) jeder zweite von mir aus mit eben einer solche Canada Goose Jacke rumlaufen muss (die andere Hälfte trägt dann Parajumpers Jacken) und somit völlig langweilig mit einem Massenprodukt daherkommt, welches ohnehin jeder trägt. Nein, ich frage mich allen ernstes wie die junge Generation sich diese Jacken finanzieren kann. Habt ihr mal geschaut was die Dinger kosten? Wenn du eine für 700 Franken kriegst, hast du wahrscheinlich ein ultimatives Schnäppchen erwischt. Da müssen wohl Mama und Papa herhalten, was den Wohlstand in der Schweiz wohl sehr gut zeigt. Er wird einem ja ständig vor Augen gehalten. Also jetzt im Winter. Im Sommer gäbe es aber auch genügend Beispiele. Ich glaube kaum, dass sich die Jugendlichen ihre Jacken und somit ihre Abhängigkeit, in der Gesellschaft dazuzugehören, selber leisten könnten. Es würde allerdings erklären, weshalb sich junge Leute so oft verschulden. Ist aber ein anderes Thema.

Ist den Eltern denn nicht bewusst, womit ihre Kinder hier rumlaufen? Ist die heutige Welt noch zu wenig sensibilisiert, dass hier Massenhaft Tiere ihr Leben lassen mussten, damit der eigene junge Spross "stylish" durch den Zürcher Winter spazieren kann? Ist uns das denn einfach egal? Und wie sehen das die Jugendlichen? Wissen die überhaupt was sie da um den Hals tragen? Dadurch, dass sie ständig am Handy kleben könnte man ja eigentlich denken, dass sie wahnsinnig viel von der Welt mitbekommen würden, newstechnisch gesehen. Aber mit diesem Handywahn schotten sie sich halt viel zu sehr ab und Whatsappen mit der besten Freundin ist eh viel wichtiger. Ein bisschen Sensibilisierung könnte meines Erachtens hier nicht schaden. Vielleicht bin ich aber auch die Einzige, die das stört. Dann muss ich halt damit leben. Ich merke ja selber, wie unachtsam ich manchmal bin. Oh eine schöne Lederhandtasche, die hätte ich gerne. Leder? Oops..

Um aber noch einmal auf die Tierquälerei respektive diese schönen Jacken mit Echtpelz zurück zu kommen. Ein Erlebnis möchte ich gerne mit euch teilen, das hat mir so gut gefallen, ich könnte heute noch kotzen.

Da sass ich also letzte Woche im Flugzeug und in der Reihe neben mir ein junger Herr, dunkles Haar, Hornbrille und ja.. ihr ahnt es schon.. natürlich ein Canada Goose Träger. Das ginge ja alles noch.. aber jetzt kommt das Beste. Da zieht sich dieser Herr doch zum Mittagessen ein VEGANES Menü rein!!!
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Also da fehlen mir jetzt echt die Wort und ich möchte auch nicht mehr dazu schreiben. Das muss man irgendwie auf sich wirken lassen. Falls euch was dazu einfällt, lasst es mich bitte wissen..

Irgendwie macht mir die Menschheit Angst. Ich bin gespannt wohin uns das alles noch (oder eben nicht) führen wird. Diese Unachtsamkeit und Ignoranz wird uns noch einholen.
Ich ziehe mir jetzt meine Lederstiefeli an, schnappe mir meine Krokodillederhandtasche, meinen Schlangenledergürtel und meinen Echtpelzmuff und gehe noch ein bisschen nach draussen.
Den Kopf lüften..

Dienstag, 26. Juli 2016

Sprichwörter

Alles Gute kommt von oben.

Pech in der Liebe, Glück im Spiel. 

Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. 

Sprichwörter.. beinahe jeden Tag benutzen wir sie. Ohne ihren genauern Sinn zu hinterfragen. Also wer den Blödsinn mit Pech in der Liebe, Glück im Spiel erfunde hat, der hat eine Ohrfeige verdient. Da wären wir ja alle Millionäre. Der Fairness halber muss ich sagen, dass mit Spiel ja aber nicht unbedingt das Lottospiel gemeint sein muss. Es ist aber auch nicht so als hätte ich jemals bei "Eile mit Weile" gewonnen (oh man wie ich das Spiel hasse.. noch immer..). Oder ist doch ein anderes Spiel gemeint?

Alles Gute kommt von oben. Ob sich das die Dinosaurier auch gedacht haben, als der Meteorit einschlug?

Wikipedia sagt dazu: Sprichwörter (Proverben, Parömien) sind traditionell-volkstümliche Aussagen betreffend ein Verhalten, eine Verhaltensfolge oder einen Zustand, die zumeist eine Lebenserfahrung darstellen.

Also, das hätten wir ja verstanden..  Zumeist eine Lebenserfahrung.. diese müssten ja eigentlich im Wandel der Zeit vielleicht auch mal angepasst oder gestrichen werden, da einige ja nun wirklich keinen Sinn ergeben:

Gleich und gleich gesellt sich gern vs. Gegensätze ziehen sich an. Äh ja ist klar.. Noch Fragen?

Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen. OK, der macht Sinn. Daran halte ich mich eigentlich auch.

Den Löffel abgeben. Da weiss man wenigstens, woher er kommt, da es zu früheren Zeiten tatsächlich so war, dass nur das Familienoberhaupt über einen Löffel zum Essen verfügt hat. Folglich hat er diesen bei seinem Ableben weitergereicht.

Alle Wege führen nach Rom. Warum nach Rom? Wäre das Meer nicht passender?

Aus Kindern werden Leute.. Was ist das denn für ein dämlicher Spruch? Dazu fällt mir nichts ein.

Ausnahmen bestätigen die Regel. So erging es mir zumindest im Französischunterricht immer. Kein Wunder behersche ich die Sprache bis heute nicht. Ich habe gerne Regeln.. und nicht 1000 Ausnahme. OK manchmal doch.. hach..

Bei Nacht sind alle Katzen grau. Falsch. Sie sind immer noch schwarz, grau, weiss usw. Sie ERSCHEINEN eventuell einfach nur grau. Ja ich bin en Tüpflischisser, ich weiss ;-)

Bellende Hunde beissen nicht. Darauf würde ich jetzt nicht wetten.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Was aber, wenn es ein grosser Baum mit langen Ästen ist? OK.. wird ja nicht in diesem Kontext verwendet.

Drum prüfe wer sich ewig bindet, ob sich nicht noch was bessres findet. Der gefällt mir irgendwie. Lässt einem alle Optionen offen ;-)

Ein Mann, ein Wort. Ja ja ich weiss und jetzt kommt: Eine Frau, 1000 Wörter. Haha. Witz aus.

Ein voller Bauch studiert nicht gern. Ich kenne Menschen, bei denen ist das grundsätzlich so.

Gehe erst über die Brücke, wenn du da bist. Ja vorher wird's auch ein bisschen schwierig...

Gelobt sei, was hart macht. Ich enthalte mich hier jeglichen Kommentars *lol*

Nach mir die Sintflut. Leider ein allgegenwärtiges Sprichwort, welches immer häufiger gebraucht wird. Nicht im wörtlichen Sinne, aber im Verhalten der Menschheit. Also sehr zutreffend.

Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden. Was haben die schon wieder mit diesem Rom?

Schreit der Hahn auf dem Mist, verändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist. Ob sich unsere Meteorologen danach richten?

Das Ende vom Lied. AUS!

Montag, 11. Juli 2016

Freudentaumel: EM-Sieg für Portugal

Soooo.. wäre also die diesjährige EM auch wieder vorbei. Mit Sieg für Portugal. Well done boys. Das mag ich denen von Herzen gönnen. Obwohl ich schon sagen muss, dass mir der verletztehalber Ausschied von Cristiano Ronaldo schon ein wenig Leid getan hat. Ja er ist ja manchmal schon etwas theatralisch, aber als dann die Tränen flossen hat man auch als Schweizer Fan (ja nach wie vor bin ich für Hopp Schwiiz ;-)) schon mitgelitten. Umso erfreulicher als dann Eder das erlösende Goal schoss. Doch.. ich mag denen das gönnen.

Hach und was machen wir jetzt nur in der Zwischenzeit bis endlich die Champions League, Bundesliga und wie sie alle heissen wieder los gehen? Den Sommer geniessen? Gute Idee.. bis zur startenden Eishocheysaison ist es ja auch nicht mehr lange hin. Unglaublich aber wahr. Umso mehr ein Grund den Sommer noch ein wenig zu geniessen.

Was haben sich die Portugiesen gestern gefreut.. überall hat man es gehört. Wer kam eigentlich auf die verfl.... Idee, dass jedes Mal ein Hupkonzert stattfinden muss? Derjenige gehört geköpft. Ja ja ich freue mich ja mit. Und ich habe die EM auch mitverfolgt. Ja auch als Frau. Und ich weiss sogar was ein Abseits ist. Man(n) staune ;-) Aber nichts desto trotz gehöre ich auch der arbeitenden Bevölkerung an. Und die halbe Nacht nicht schlafen zu können, weil Autokorsos huppend am (geschlossenen -> als würde es etwas nützen) Schlazimmerfenster vorbeiziehen und via Lautsprecher auch der letzte Erdenbürger darüber informiert wird, dass Portugal mit einem Sieg vom Platz zog.. grrrrr.. da könnte ich dann doch den einen oder anderen Mord begehen.

Na sei's drum. Da sind die Äuglein heute halt ein bisschen kleiner und alles geht ein wenig langsamer. Bin ja bald im Büro. Kann ja dort noch ein Nickerchen machen ;-) Ja da merkt man mal als Landei die "Vorzüge" der Stadt. Man ist zu jeder Tages- und Nachtzeit ständig über alles informiert. Detailliert..

Nochmals congrats! Und Gute Nacht :-)

Donnerstag, 16. Juni 2016

Armlehne

Eine Ode an die Armlehne. So ist sie doch jeweils der Mittelpunkt diverser meist stiller Kriege.

So auch letztens wieder im Flugzeug. Sitzplatz in der Mitte. Eingepfercht von 2 Typen. Die machen sich erst mal schön breit und beanspruchen auch gleich beide Armlehnen zur linken und rechten von ihnen. Somit also auch eigentlich "meine". Eine zu teilen, dazu bin ich gerne bereit. Aber beide? Noch dazu, wenn 1. meine Fernbedienung für das Inflight Entertainment in der einen Armlehne eingebaut ist und 2. jeder der beiden Herren auf der anderen Seite selber auch noch eine freie Armlehne zur Verfügung hat? Nein. Das ist dann schon irgendwie unfair. Klar denken sie sich: Ah gut eine Frau.. die braucht nicht viel Platz. Und eine Armlehne schon gar nicht. Ha! Da hat sich der Herr neben mir aber geirrt, als ich ihm zum wiederholten 10. Mal angestuppst habe, damit ich an meine Fernbedienung komme (der Lerneffekt blieb jedoch aus..). Eine Sekunde meinen Arm angehoben schon war die Armlehne wieder belegt.

Ach liebe Armlehne, was hatten wir für einen Kampf. Aber verteidigt habe ich dich. Bis aufs Blut. Nichts und niemanden habe ich an dich herangelassen. Doch eigentlich schon, aber nie für lange Zeit. Wolltest du nicht auch einfach ungestört vorinstalliert vor dich hinruhend, den Flug geniessen? Anstatt von behaarten Armen gepiesackt und überhaupt nicht richtig geschätzt zu werden?

Ich verspreche dir, liebe Armlehne, dass ich ein nächstes Mal besser auf dich aufpassen werde. Ich werde dich zu schätzen wissen und mich dir voll hingeben. Wir werden eins sein. Auf immer und e... Was, wie es wird hier zu dramatisch? Also gut. Liebe Armlehne.. warte auf mich.

Dienstag, 7. Juni 2016

Relax and take it easy



E-Mails, Skypenachricht, Telefon, Xing, LinkedIn, Facebook und wie sie alle heissen. Tagtäglich eine Flut an ungelesenen Nachrichten. Relevant oder nicht so relevant, das spielt keine Rolle. Gelesen werden müssen alle.

Jeden Tag öffne ich auf’s neue meine Mailbox im Büro um mit einer Flut an E-Mails konfrontiert zu werden. Glück- oder unglücklicherweise sind oftmals auch ein paar Spammails dabei, die zwar ärgerlich sind, die sich jedoch so herrlich leicht löschen lassen.

Kaum hat man seine Mailbox geordnet und sie einigermassen abgearbeitet, rappelt es wieder in der Kiste und die nächsten 30 E-Mails sind in der Box. Ich denke daran, wie ich früher 6 ungelesene E-Mails nervös gemacht haben. Heute gehört es zum Standard. Nebenbei klingelt teilweise ununterbrochen das Telefon, während dem nebenbei noch eine Skypenachricht aufploppt welche auch noch ganz dringend beantwortet werden muss. Multitasking ist gefragt. Oftmals hat man ja gelernt, dass eine Nachricht innerhalb von 24 Stunden beantwortet werden sollte. Also relativ schnell. Dass dies nicht immer möglich ist, darüber brauche ich keine Worte zu verlieren. Aber ist die generelle Flut an Nachrichten und Aufträgen überhaupt noch handelbar in der heutigen Zeit? Alles wird immer noch schneller und die Reaktionszeit darauf verkürzt sich drastisch. Handelbar? Innerhalb eines vernünftigen Rahmens? Unvorstellbar. Machbar? Wohl kaum.

Ab und zu schwelge ich in Erinnerungen vom letzten Urlaub. Wie herrlich gemütlich das Leben während dieser Zeit war. Keine E-Mails, Telefone usw. Es gab sogar Zeiten, da gab es kein WiFi im Hotel oder die Verbindung war so schlecht, dass man sich mehr geärgert als entspannt hat. Da läuft doch etwas falsch? Ich ertappe mich dabei, wie ich ungeduldig meine Mails abrufen will, nur um dann festzustellen, dass die Uhr am anderen Ende der Welt einfach etwas anders und langsamer tickt. Und dass Internet halt nicht immer und zu jeder Zeit verfügbar ist. Und wisst ihr was? Es ist herrlich. Auf einmal ist der Blick nicht mehr starr nur auf das kleine Kästchen in der Hand gerichtet. Man nimmt sogar wieder richtig teil am Leben. Sieht den Kindern auf der Strasse beim Spielen zu. Unterhält sich mit Einheimischen über das Wetter und die Leute (sofern es die Sprachkenntnisse) zulassen. Man liegt gemütlich am Strand und lässt sich die Sonne auf den Bauch scheinen. Und die Erinnerungen an den vollgemüllten Computer zu Hause verblassen immer mehr. Livin‘ la vida loca. Das trifft eher auf die Zeit zu Hause zu.  

Und bei diesem ganzen Nichtstun hätte ich beim Abreisen beinahe mein Handy im Hotelzimmer liegen lassen. Ja sowas gibt es. OK ich habe es dann trotzdem noch geholt, wäre mir etwas zu teuer gewesen, dass dort liegen zu lassen. Aber endlich hatte ich wieder das Gefühl etwas von der Welt gesehen zu haben. Mit meinen Augen. Nicht immer durch ein Handydisplay, weil man jeden Moment immer fotografisch festhalten oder mit seinen Liebsten teilen musste/wollte. Ich habe Farben und Düfte wahrgenommen. Herrlich.
Mir tingelt gerade der Song von Mika durch den Kopf: Relax… take it eeeeeeasy.. Früher oft mitgesungen, aber nicht wirklich darüber nachgedacht. Jetzt verstehe ich es :-)

Freitag, 13. Mai 2016

Neuzeit-Zombies

Sie sind überall. Die Neuzeit-Zombies. Den Kopf gesenkt, den Blick starr aufs Handy gerichtet, nicht wirklich wahrnehmend, was sie auf ihrem Handy eigentlich gerade lesen. Und ganz wichtig: Während beinahe 24 Stunden am Tag Belanglosigkeiten mit seinen sogenannten BF(F)'s austauschen. Egal ob auf den Bus, den Zug, das Tram, eine Freundin, auf die Eltern, auf irgendwas gewartet wird.. der Kopf ist dabei gesenkt, die Augen konzentrieren sich auf das helle Display, des nicht mehr wegzudenkenden Handys. Egal wo man hinschaut. Alle sind sie am Handy. Im Restaurant, beim einkaufen, im Auto, sogar während dem sie als Fussgänger unterwegs sind. Die Umwelt wird ausgeblendet. Sie rempeln Leute an, weil sie während dem gehen und aufs Handy starren nicht mehr merken, wo sie hinlaufen. Egal. Handy ist wichtiger. Sie überqueren unachtsam die Strassen, keine Rücksicht auf den herschenden Verkehr oder überhaupt die Verkehrssituation (luege, lose, laufe.. wir erinnern uns..). Wie sollten sie auch. Sie sind gefangen. Sie müssen auf das Handy starren. Am besten noch die Stöpsel in die Ohren, um sich von der Aussenwelt definitiv abzuschotten.

Woher kommt das nur?

Die Definition von einem Zombie lautet gemäss Wikipedia wie folgt:

"Als Zombie wird ein Mensch bezeichnet, der scheinbar von den Toten wieder auferstanden und zum Leben erweckt worden ist und als sogenannter Untoter oder Wiedergänger, als ein seiner Seele beraubtes, willenloses Wesen herumgeister."

Also treffender hätte ich es nicht ausdrücken können. Das beschreibt HAARGENAU die Situation. Wie ulkig. Dabei gibt es Zombiefilme ja schon seit Ewigkeiten. Nie hätte ich allerdings gedacht, dass die Gesellschaft tatsächlich einmal zu solchen Wesen mutieren könnte.

Gesellschaftliche Kontakte pflegen? Mit den Leuten REDEN? Oh Gott.. welch grauenhafte Vorstellung. Viel lustiger ist es doch, sich zwar mit Freunden in einem Restaurant oder was auch immer, zu treffen, sich dann aber entweder gleich über Whatsapp auszutauschen oder die Freunde einfach mal generell auszublenden und mit ganz anderen Leuten, welche nicht anwesend sind zu chatten. Wie erbärmlich. Es ist das neue Accessoire. Das Handy.. Was würde die Welt nur tun, wenn es diese kleinen Dinger nicht mehr gäbe, mit denen man ständig und überall erreichbar, auffindbar und abhängig ist?! Die Welt würde sich weiter drehen. Und keiner wäre da, dem man dies mitteilen könnte. Subito. Über Whatsapp, Facebook und und und wie alle Social Media Kanäle so heissen. Der Selbstdarstellungsdran der Menschheit hat schon eine derartige Perversion angenommen, dass mir teilweise schlicht die Worte fehlen.

So geht es heute nicht mehr darum, Mensch zu sein und menschlich zu handeln. Nein. In erster Linie geht es darum, sich selber zu inszenieren und sich der ganzen Welt als Oberhero zu präsentieren. Ohne zu merken, wie lächerlich man sich dabei macht. Völlig fixiert auf irgendwelche belanglose Anzahl Likes, die ein Foto möglicherweise generieren könnte. Und was dann? Das Foto wurde geliked.. Jetzt wird es langweilig. Schnell muss ein neues, sich selbst in Szene gesetztes Foto, her. Am besten täglich ein neues Profilbild. Das alte ist ja schnell out. Ein Strassenverkehrsunfall? Ou ja geil. Lasst uns hingehen und Fotos und Videos machen, welche wir dann gleich uploaden können, damit die ganze Welt etwas davon hat. Erst den Notruf wählen? Wozu auch? Das würde sich als Video schliesslich nicht so gut machen. Bedauerlich die Entwicklung und Degeneration der Menschheit.

Abschottung pur. In einem Bericht stand, dass Jugendliche immer weniger raus gehen. Also nicht mehr in die Clubs, in Bars, in die Zivilisation. Nein.. sie widmen sich lieber der virtuellen Welt. Offenbar kann ihnen diese mehr bieten als das wirkliche Leben..

Wie traurig.. und irgendwie ist dem nichts mehr hinzuzufügen. Wir werden nur noch Schatten unserer Selbst sein. Ohne Freuden, ohne Erlebnisse, ohne irgendetwas. Neuzeit-Zombies halt.

Donnerstag, 10. März 2016

Who wants to be a millionaire?


Ganz klar. Ich… immer her mit der Kohle.. Halloooooooo her damit. Gebt es mir!

 

OK oder auch nicht. Ich bin auch so reich. Jawohl. Reich an Erfahrungen, welche mir das Leben immer wieder aufs neue schenkt. Reich an Emotionen und Gefühlen, welche ich tagtäglich erleben darf.

 

Nicht umsonst existiert der Spruch: Geld allein macht nicht glücklich (obwohl es schon helfen kann). Nichts desto trotz sieht man ja auch immer wieder wie sich z.B. Prominente Personen das Leben nehmen, weil sie vereinsamt sind. Vereinsamt. Das widerspricht sich ja schon einmal grundsätzlich. Aber Erfolg und viel Geld kann tatsächlich einsam machen, kann ich mir vorstellen. So weiss man irgendwann nicht mehr, wem man überhaupt noch trauen kann und verbarrikadiert sich in seiner 20 Millionen Villa (der musste noch sein). Eigentlich sind sie arme Tröpfe.

 

Da lobe ich mir meine Unabhängigkeit. Die ist nämlich viel mehr wert als eine Million Franken (oder mehrere). Möglich, dass ich jetzt den oberen 10‘000 etwas auf die Füsse trete mit meinen no name Schuhen (sorry keine Blahniks, Choo oder Gucci’s..). Aber mal Hand auf’s Herz.. in den erlauchten Kreisen einen Leberschaden vom vielen Champagner- und Whisk(e)yschlürfen zu riskieren, ständig auf meine Wortwahl achten zu müssen, Angst zu haben am nächsten Tag einen erniedrigenden Artikel in einem Klatschblatt über mich lesen zu müssen… viiiiiel zu anstrengend. Fakt ist doch eigentlich, dass genau diese Menschen, welche salopp ausgedrückt über viel Kohle verfügen und sich alles leisten können, am Ende doch viel mehr bezahlen als sie eigentlich einnehmen. Sich als Person aufgeben oder vorzugeben, jemand zu sein, den die Gesellschaft anerkennt. Viiiiiiiel zu anstrengend.

Spätestens wenn man sich wieder gesund kaufen möchte, weil man schwer erkrankt ist, bemerkt man wohl, wie nebensächlich Geld doch eigentlich ist.

 

Und darum…

 

Ein Hoch auf uns alle, die sich selbst nicht immer so ernst nehmen, sich selber treu bleiben und mit guter Laune durch das Leben gehen. 1 Million Lachanfälle (die helfen gesund zu bleiben). 1 Million Glücksgefühle (die sind eh immer gut). 1 Million spannende Dialoge mit guten Freunden (bei Frauen könnte es ja durchaus zutreffen von der Menge her..) und noch ganz viel mehr.

 

Ich bin auch eine Millionärin! Und eine verdammt Glückliche noch dazu!